Schusswechsel in Neugraben führte zu eine der größten Einsätze der Behörden
Hamburg. Bereits Anfang April 2020 waren sich drei Männer in einer ruhigen Wohnstraße im Stadtteil Neugraben-Fischbek ins Gehege gekommen. Der Streit endete in einer Schussabgabe auf einen 28-jährigen Mann, der am Oberschenkel verletzt wurde. Jetzt stellt die Polizei einen Zusammenhang zu einem Einsatz her, der heute seit den frühen Morgenstunden in Hamburg, Niedersachen, Bremen und Schleswig-Holstein laufen soll. Dabei geht es um rund 2 Tonnen Koks, wie der Spiegel zuerst berichtete.
Mehr als 20 Haftbefehle seien bis in die Mittagsstunden vollstreckt worden, vorausgegangen waren umfangreiche Ermittlungen von Polizei und Zollbehörden. Die hatten gesicherte Chats einer international agierenden Bande mitlesen können und schlugen heute zu. Schlüsselfigur der Bande ist ein 39-jähriger arbeitsloser IT-Spezialist. Er hatte Container im Hafen, die von südamerikanischen Drogenkartellen gesendet wurden, derart manipulieren können, dass diese von Bandenmitgliedern ungestört ausgeräumt werden konnten. Der 39-jährige Ashraf M. war nach Informationen des Spiegels vor einigen Jahren Auszubildender einer Transportgesellschaft im Hamburger Hafen.
Insgesamt wurden heute mehr als 40 Wohnungen durchsucht und operative Maßnahmen durchgeführt. Der Einsatz gilt als einer der größten Aktionen gegen die organisierte Kriminalität der letzten Jahre.